scholley007 hat geschrieben:Wenn jetzo der Donnerstag auch noch zur Woche 02/2014 zählt, bring ich den mal hier noch unter...
DHOOM 3 (OmdtU.) 6,5/10
Ich kenne den ersten nicht (der sich "Fast & Furious" als Grundprämisse genommen hat), hatte aber einen Riesenspaß an Teil 2 (die indische "M.I.:2"-Variante) - actionpraller angenehm albern-überzogener Bollywood-Streifen.
Im dritten Teil nun passt man sich den westlichen Sehgewohnheiten an - das bleibt leider nicht gänzlich ohne Folgen.
First of all:
Das ermittelnde Cop-Duo wird in dem 170-Minüter zu besseren Erfüllungsgefhilfen - insbesondere wenn der Bösewicht in der zweiten Hälfte noch weiter in den Fokus des Geschehens rückt. Durch ein Geheimnis, das man nach spätestens einer Stunde errät, bekommt der Film allerdings eine tragische Note, die für die zu dem Zeitpunkt DRINGENDST benötigte Dramatik sorgt.
Denn die ersten 90 Minuten sind bestenfalls gefühlte 50 Minuten - der Rest sind SloMos in einer Anzahl als wollte man jedem Michael Bay- bzw. Zack Snyder-Streifen huldigen. Und irgendwann wirkt selbst die coolste SloMo nur noch NERVIG!
Insbesondere die Verbeugung vor den Filmen von Christopher Nolan - dessen Bildsprache aus "The Prestige" und "The dark knight" (letzterem insbesonders, da "Dhoom 3" zu 90 Prozent in Chicago gedreht wurde) hier bis ins kleinste Bild Verbeugung erfährt.
Dadurch wird der debil-bekloppte Charme des Vorgängers "Dhoom 2" allerdings komplett gekillt - bzw. wirkt wenn hier eingesetzt beinah wie in Fremdkörper. Soll heißen: der Versuch den Kratzfuss vor den Originalen hinzubekommen sorgt dafür, dass der Film wie eine US-Produktion wirkt (Regisseur McG zu "Drei Engel für Charlie"-Zeiten passt da ganz gut) - dem versehentlich einige Bollywoodmomente untergekommen sind.
Das passiert, wenn das Budget explodiert (das US-Pendant dazu sehe ich in "The lone Ranger", den ich ähnlich unterhaltsam fand und finde).
Fazit: 30 Minuten kürzer und der Film wäre eine absolut akzeptable Bombe (abzüglich des Charmes, den den Vorgänger so unterhaltsam werden ließ), leider können 30 Minuten - entsprechend verteilt - immer noch irrsinnig lang werden und wirken.
Dafür weiß die zweite Hälfte einige der schlimmsten Patzer vergessen zu machen. Besonders die darstellerische Kraft der "Baddie"-Figur und das Finale, das ein so ungemein emotional packendes Schlußbild schafft, entschädigen für einiges.
(Und die "Bollywood"-übliche Sanges- und Tanzkraft wird hier dramaturgisch in Bühnenshows integriert, so dass das indisch-bekloppte das diese Ausbrüche so unvorhersehbar geraten ließ, nie erreicht wird)