Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Neuigkeiten der Film- und Kinobranche, die nichts oder wenig mit Box Office zu tun haben
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Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Freitag 7. März 2014, 21:05

Mich würde mal gern eure Meinung zum Kinosterben in kleineren Städten interessieren.

Für Kinos die Digitalisiert haben greift ja jetzt nicht mehr die Entschuldigung das die 35mm Kopie zu teuer ist für einen Bundesstart. Also was sagt ihr dazu das leider dennoch nicht alle Kinos in Deutschland die nur noch eine DCP brauchen nicht im Bundestart dabei sind, zumal ja die Werbung im TV und den Printmedien schon seit Jahren dafür ausgelegt ist. Ab ... überall im Kino. Würde mich Totlachen wenn es nicht so ernst wäre. Soll es nur noch UCI, Cine Star, Cinemax und Cineplex geben? Sieht wohl so aus. Reicht doch eigentlich schon wenn die Werbekostenzuschüsse bekommen im 4 stelligen bereich oder? Das ist ja allein schon eine Ungleichbehandlung.

Bin neu auf der Seite und finde die total genieal wollte ich auch noch mal loswerden an den admin.

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von zyween » Freitag 7. März 2014, 23:04

Da gibt es einige Dinge zu bedenken.
Erstens haben kleinere Städte im normalfall auch kleinere Kinos mit weniger Leinwänden. Natürlich kann man mit 5 Leinwänden weniger Filme starten, als wenn man 12 Leinwände hat.
Dazu kommen noch die Mindestlaufzeiten. Diese betragen in der Regel 3 Wochen.
Dann kommt es auch drauf an, wie das Kino ausgerichtet ist. Geht es mehr in die Arthausrichtung oder zeigt er nur die großen Hollywoodblockbuster.
Und natürlich schauen die Verleihe, wie ähnliche Filme in den verrschiedenen Stadtgrößen funktionieren. Wenn die letzten 5 Jason Statham Filme auf dem Land nur 5% des Umsatzes ausgemacht haben (fiktives Beispiel), dann wird der 6. nur in größeren Städten gezeigt.
DCP sind vielleicht in der produktion relativ günstig, aber im Rahmen der digitalisierung wurde, um die Kosten auf beide (verleih und Kino) zu verteilen, eine Regelung eingeführt, die sich auf jede Startkopie bezieht. Also jeder Startkopie kostet den Verleih Geld! Ich weiß gerade nicht, wie weit ich da ins Detail gehen darf, ohne Geschäftsgeheimnise zu verraten.

Das waren jetzt mal ein paar spontane Gedanken.

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Invincible1958 » Freitag 7. März 2014, 23:06

Backfisch hat geschrieben:Mich würde mal gern eure Meinung zum Kinosterben in kleineren Städten interessieren.

Für Kinos die Digitalisiert haben greift ja jetzt nicht mehr die Entschuldigung das die 35mm Kopie zu teuer ist für einen Bundesstart. Also was sagt ihr dazu das leider dennoch nicht alle Kinos in Deutschland die nur noch eine DCP brauchen nicht im Bundestart dabei sind, zumal ja die Werbung im TV und den Printmedien schon seit Jahren dafür ausgelegt ist. Ab ... überall im Kino. Würde mich Totlachen wenn es nicht so ernst wäre. Soll es nur noch UCI, Cine Star, Cinemax und Cineplex geben? Sieht wohl so aus. Reicht doch eigentlich schon wenn die Werbekostenzuschüsse bekommen im 4 stelligen bereich oder? Das ist ja allein schon eine Ungleichbehandlung.

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LG Backfisch
Ich glaube es liegt eher daran, dass kleine Kinos die Prozente nicht zahlen können.
Wenn du zum Bundesstart über 50% der Einnahmen an den Verleih abzweigen musst, dann bleibt nicht mehr viel übrig.

Und da ist es egal, ob es sich um eine DCP handelt, auf den Deal alleine kommt es an.

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Agent K » Samstag 8. März 2014, 09:28

Hi Backfisch, da werden sehr viele unterschiedliche Faktoren in einen Topf geworfen, da solltest du schon etwas den Kontext als Fallbeispiel konkretisieren:

#1 Wie schon im Zeitalter der Zelluloid-Kopien gibt es eine "Umsatz-Hitparade" der Kinos. Die Verleiher setzen zum Start eines Filmes eine für sie wirtschaftliche Größenordnung an Kopien strategisch fest, und wer in dieser Hitparade oben steht, der wird bevorzugt beliefert - auch mit DCI-Kopien (oder deren 2D/3D-Alternativen)...

#2 Die Verleiher leisten in Form von "virtuellen Kopienkosten" (VPF = Virtual Print Fee) einen Finanzierungsbeitrag zur digitalen Umrüstung. Die werden in einen Fördertopf der FFA einbezahlt und dann an "Kriterienkinos" als Finanzierungshilfe ausgeschüttet. Auch DCI-Kopien "kosten" daher momentan mehr als deren eigentlicher "materieller" Wert. Was gerade für kleinere Verleiher auch eine Belastung darstellen kann (und damit die Anzahl der Startkopien begrenzt)...

#3 Hat das Kino tatsächlich entgegen geäußertem Wunsch keine Kopie erhalten, oder spielt es den Film aus eigenen Erwägungen heraus nicht? Reine Arthäuser (mit aktuellen Bundes-Neustarts) sind eigentlich nur in Großstädten überlebensfähig. Ländliche Gegenden und Kleinstädte sind meist auf "Mischbetrieb" mit Mainstream und Blockbustern angewiesen. Mit dem aktuellen Wochenende als Fallbeispiel sieht das dann so aus, dass mit GRAND BUDAPEST HOTEL, ALLES INKLUSIVE, MR. BANKS und O.C., vier Neustarts eine ähnliche Zielgruppe adressieren. Dazu kommen PHILOMENA und NYMPHOMANIAC aus den Vorwochen, und wer 12 YEARS A SLAVE, DALLAS BUYERS CLUB, oder BLUE JASMINE noch im Programm hat, der wird diese auch nicht gerade zum OSCAR-Gewinn verabschieden. Dazu PEABODY & SHERMAN, TARZAN (Mindestlaufzeit) und BIBI (neu) für die Kinder, und die erfolgreichen STROMBERG, HUSTLE, MONUMENTS MEN, POMPEII (Mindestlaufzeit), und 300 (neu) für den Rest und als "täglich Brot". Das kann (und will) ein Kleinstadtkino mit 1-5 Leinwänden einfach nicht alles leisten - egal ob nun digital oder analog...

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von csx » Samstag 8. März 2014, 10:10

Agent K hats ja schon erklärt und ich bringe hier nochmal meine Kurzfassung aus Sicht der Kinobetreiber mit ein:
Die Verleiher verlangen pro Filmstart zwischen 3 und 4 Wochen Spielzeit bzw. auch danach noch. Hatte gerade einen Film ab Woche 3 angefragt: Forderung: 3 Wochen Spielzeit mit 2 Vorstellungen täglich und 50% Leihmiete. Das nächste Problem: die Verleiher wollen einen Film pro Saal, d.h. wenn ein Kino 3 Säle hat, dann darf es theoretisch auch nur 3 Filme einsetzen - nennen die Verleiher Vollprogramm. Ein Kino mit einem Saal könnte deshalb 3 Wochen lang nur einen Film spielen und da entscheidet man natürlich sehr gut was man nimmt, den vor allem im ländlichen Bereich hat man mit einem Action-Film keine Besucher und dann 3 Wochen keinen Verdienst. Ist also nicht ganz so einfach wie es auf dem Papier aussieht - ein Kino mit 3 Sälen kann nicht jede Woche 3 neue Filme starten, denn wohin sollen die 3 der Vorwoche? Die müssen genauso noch Vorabend und Hauptabend laufen und kann man nicht einfach absetzen.

Außerdem gibt es hier nach wie vor Begrenzungen (hat Agent schon erwähnt) - der Verleih bzw. die Typen in L.A. oder London schreiben vor, in wie vielen Kinos ein Film starten darf. Beim Wolf of Wall Street war es z.B. so: Hier wurden zum Start nur Kinos mit mindestens 5 Sälen beliefert, egal wie günstig die DCPs jetzt sind. Wenn der Verleiher sagt, dass klein gestartet wird, dann hat man als kleines Kino keine Chance, auch oft nicht in Woche 2 oder 3.
Außerdem gibt es Verleiher die sagen man kann zwar mitstarten und muss 4 Wochen spielen, wenn man aber in Woche 2,3 oder 4 starten will, dann hat man keine Chance. Man kann erst ab Woche 5, wenn die Mindestspielzeit der Startkinos vorrüber ist, einsetzen. Kompletter Wahnsinn, weil die DCPs in der Zeit in den Kinos verstauben und man die eigentlich sharen könnte (machen zwar die meisten Verleiher, aber es gibt auch Ausnahmen) -> hier halten noch viele an dem alten Kopiensystem fest und wenn Kinos einfach zu wenige Besucher erzielen, dann werden sie bei den Filmstarts nicht berücksichtigt.

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Mittwoch 12. März 2014, 18:55

Ok! Ihr habt ja nicht unrecht mit dem was Ihr schreibt. Aber wo ist die Logik z.B. das z.B. diese Woche in vielen Kinos noch immer kein Stromberg läuft obwohl seitens der Filmverleihs keine VPF mehr ab Donnerstag gezahlt werden muss? Sicherlich würden alle kleinen Kinobesitzer gern 50 % Leihmiete oder mehr zahlen wenn Sie sich nicht jeden Tag anschauen müssten das Ihre Publikum zu der Nachbarschaft fährt. Übrigens ist die Förderung für kleine Kinos mit bis zu 75% eine gute sache um nicht das Kinosterben auf dem Land flächendekend zu haben aber 25% sowie neue Leinwand, 3D Erweiterung und Klimatisierung der Vorführräume muss natürlich zu 100% getragen werden so sind wir schnell bei weiteren 30.000 Euro zu den 25% für den Projektor.

Ich will ja auch nicht sagen das es ohne eigene Investitionen sein soll, aber etwas mehr bereitschaft seitens mancher Verleiher die kleinenür auch bei der Belieferung zu unterstützen wäre wirklich wünschenswert. Es gibt übrigens auch Kinobesitzer die ich kenne die aus altersgründen gar kein Darlehn mehr von Ihrer Hausbank bekommen. Um zu Digitalisieren.

Ist ein großes Thema und ich will auch keinem zu nahe tretten aber manchmal wünschte ich mit eine Gesprächsrunde zwischen Verleihchefs und kleinen Kinobesitzer um mal einige Dinge anzusprechen die für das überleben der Kinos in Kleinstädten wichtig wäre.

LG euch allen!

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Agent K » Mittwoch 12. März 2014, 19:06

Backfisch hat geschrieben:Aber wo ist die Logik z.B. das z.B. diese Woche in vielen Kinos noch immer kein Stromberg läuft obwohl seitens der Filmverleihs keine VPF mehr ab Donnerstag gezahlt werden muss? Sicherlich würden alle kleinen Kinobesitzer gern 50 % Leihmiete oder mehr zahlen wenn Sie sich nicht jeden Tag anschauen müssten das Ihre Publikum zu der Nachbarschaft fährt.
Na das ist ja schon mal ein konkretes Beispiel.

Stromberg:

1. WE : 390 Kinos
2. WE : 437 Kinos
3. WE : 501 Kinos

500 Kinos sind ja schon eine ordentliche Hausnummer (erst recht für einen deutschen Film, dessen Erfolg zum Start schwer einzuschätzen war). Und ein HOBBIT (877 Kinos) oder HARRY POTTER (909 Kinos) ist das ja trotzdem noch lange nicht...

Auch zukünftig wird wohl kein Film in ALLEN Kinos laufen. Früher galt mal die "Regel", dass ein Film ab 250 Kopien halbwegs "flächendeckend" verbreitet war, so dass auch Landeier keine großen Entfernungen für einen Kinobesuch mehr zurücklegen mussten. Und für die Verleiher gilt es nach wie vor die Anzahl der Kinos strategisch anzusetzen, weil ab einer gewissen Grenze steigende Kopienzahlen nicht mehr mit steigenden Besucher-/Umsatz-Zahlen korrespondieren. Da gilt es dann auch vernünftige Kopien-/Kino-Schnitte zu erreichen, und dafür gibt es sogar Preise (Bogey)...

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Mittwoch 12. März 2014, 20:59

Hallo Agent K ,

du hast mich glaube nicht ganz verstanden. Erstens meinte ich die 4. Woche die ist ab morgen. Zweitens gilt dieser vergleich aus den 80er da gab es die neuen Bundesländer nicht. Nur ARD Zweites und die Dritten Programme keine Privaten und Pay TV und DVD und Video und Internett usw. von Day bei Day im Kino und auf Pay wie z.B. Veronica Mars das jetzt den anfang macht. Glaube "Das Boot" von Rohrbach im Verleih von Constantin (Eichinger") war der erste Film der mit 250 Kopien in den Jahren gestartet wurde. Siehe Buch B.E. der wusste damals schon das das Geld am Start verdient wird und nicht 10 Wochen später. Und warum eigentlich Starten die Filme nicht Flächendeckend? Wer hatt was von einem Bogey????????? Kannst mir das erklären? Wenn es dafür die kleinen Kinos schwer haben. Ein Kino verliert in seiner Heimatstadt auch an Interesse wenn die Einwohner sich sagen das der Film hier eh noch nicht kommt. Ist das so schwer nachzuvollziehen. ???????????

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Mittwoch 12. März 2014, 21:09

P.S. Sorry komme gerade noch darauf was mir mal ein Disponent sagte. Auf dir Frage warum "Harry Potter"UND DER GEFANGENE VON ASKABAN umbeding im Juli bei Super Sommerwetter ins Kino kommen muss und nicht im Herbst. Da sagte er ist doch Warner egal wenn wir im Sommer auf 1 Mil. Besucher verzichten dann liegt die eben als Kauf DVD unterm Weihnachtsbaum. Ich sage " KINO DAFÜR WERDEN FILME GEMACHT"

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Mittwoch 12. März 2014, 22:09

Hallo CSX,
so war es bei uns nicht wir hatten in einem unserer Kinos "Wolf" und haben am Montag auf einen Start verzichten weil alle Vorstellungen verlangt wurden von 15.00Uhr bis Spät. Hätten gern um 15.00Uhr einen anderen Film gezeigt und ab 16.30Uhr "Wolf" aber das war nicht im Sinne von Universal. Also haben wir auf die Startwoche verzichtet.

Denke die Entscheidung war richtig und der Film lief sehr gut aber die logig darin ist immer noch nicht ersichtbar. Um 15.00Uhr hätten wir eine 0 Runde gehabt außer am Wochenende und 16.30Uhr ist der Fim Ideall für Kids ab 16Jahren darunter sind wir und glaube ich einig interresiert das Thema keinen, wenn überhaupt ab 16. Das ist ja das was ich meinen Kino sollte für die Leute gemacht sein die Ihr Herzblut daran hengen und selber das Beste aus den Filmen rausholen wollen. Ich schicke doch selber keine Leute weg. Will doch selber Geld verdienen! Aber manche sachen machen wenig Sinn. Und zu dem was hier gesagt wurde mit Mindestlaufzeiten die eingehalten werden müssen. Das ist wirklich nur die theorie. Es gibt viele Kollegen mich eingschlossen die wenn ein Film garnicht Funktionier nach 2 Wochen eine erleichterunge bekommen und gar einen Jack Ryan in der 3. Woche nur noch in spät spielen müssen. Manche durfen aber schon ganz absetzen

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Agent K » Donnerstag 13. März 2014, 00:11

Backfisch hat geschrieben:Erstens meinte ich die 4. Woche die ist ab morgen.
Da habe ich nichts falsch verstanden. Sollte nur zeigen dass STROMBERG bislang stetig expandiert ist, für mich eine vernünftige Praxis, auch schon im Zeitalter der analogen Kopien. Und vielleicht hat STROMBERG ab der 4. Woche ja wieder ein paar Kinos mehr...
Backfisch hat geschrieben:Zweitens gilt dieser vergleich aus den 80er da gab es die neuen Bundesländer nicht.
Ich rede nicht von verklärten 80ern sondern vom aktuellen Millennium. In unserer 20.000-Seelen-Gemeinde sind praktisch alle Filme ab einer Kopienzahl von 200-250 zum Bundesstart dabei, momentan auch der STROMBERG. Und das trotz diverser Multiplexe im Umkeis <50km...
Backfisch hat geschrieben:Und warum eigentlich Starten die Filme nicht Flächendeckend?
"Flächendeckend" heißt nunmal nicht, dass ausnahmslos jedes Kino mit einer Kopie versorgt werden muss, sondern dass jeder Kinobesucher mindestens EIN Kino in seiner "Reichweite" hat. Sind es 10 Kinos, dann wird er den Film ziemlich wahrscheinlich trotzdem nur ein mal in einem einzigen dieser 10 Kinos sehen. GÖHTE ist auch nur in ~500 Kinos angelaufen, da halte ich persönlich 500 Kinos für STROMBERG durchaus für angemessen..
Backfisch hat geschrieben:Wer hatt was von einem Bogey????????? Kannst mir das erklären?
Ich hab den Bogey nicht erfunden, aber er hat sich wie viele andere Regularien schon vor dem digitalen Zeitalter etabliert. Daran werden auch 50 Fragezeichen nichts ändern...

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von arni75 » Donnerstag 13. März 2014, 07:24

Neben dem Marketingeffekt zeigt ein Bogey doch auch , daß viele Kinos volle Häuser hatten, welche den Film gezeigt haben. Wem ist denn geholfen, wenn der Markt mir Festplatten überschwemmt wird und sich die Besucher auf so viele Leinwände verteilen, daß wieder alle jammern und einen Film in der zweiten Woche schon absetzen wollen?

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Dienstag 25. März 2014, 22:21

So jetzt nochmal ich Stromberg seit letzten Donnerstag 50 Besucher das ganze Wochenende. Ein Film der bis jetzt über 1 Millionen Besucher gemacht hat. (ABSOLUTER WITZ SO EIN FILM HÄTTE BEI UNS AM ERSTEN WOCHENENDE LOCKER 300 GEMACHT) Was ist daran nicht zu verstehen das kleine Kinos sterben wenn sie bei solchen Filmen nicht früher beliefert werden? Das hatt nichts mit Verkaufsmanagment zu tun und wenn dann ist das der falsche weg. Das ein Film funktioniert sieht man spätestens am ersten Wochenende und nicht erst in Woche 3 4 oder 5 warum z.b. werden Filme mit Landesgeldern gefördert und dann den Kinos auf dem Land erst sehr viel später angeboten dessen Landesförderung im gleichenzug die Digitalisierung unterstützt. Wann kommen Klugeköpfe zusammen um das Kinosterben zu stoppen. Sicherlich werden hier wieder einige schreiben das es gar nicht so viel weniger Kinos gibt als noch vor 10 Jahren aber ihr sollten euch anschauen das es sehr viel weniger Besitzer gibt ( die die andere übernommen haben) und das in machen gegenden das nächste Kino 40 oder 50 Kilo. entfernt ist. Wenn natürlich manche bei einem Flächendeckender Filmstart damit meinen das die Leute nur 40 oder 50 Kilometer weit ins nächsten Kino müssen, dann ist sicherlich jeder 2 Film ein Flächenstart. Übrigens wird das Monopol von Cinemax UCI Cineplex und Cine Star immer größer . Schon was von Monopol gehört? Oder arbeiten hier einige im Forum für besagte?

LG
Der der auch mal was aus der sicht der kleineren Kinobesitzer sagen muß

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Mark_G » Dienstag 25. März 2014, 22:33

So sehr ich viel Sympathie für die Kinos in Kleinstädten empfinde, denke ich, dass STROMBERG doch ein schlechtes Beispiel für die Misere ist. Ich kenne Zahlen von kleinen Orten, die den Film schon zum Start oder in der 2. Woche gespielt haben, und da waren die Zahlen einfach nicht gut. STROMBERG ist ein sehr Großstadtlastiger Film und es gibt viele Filme, die in den Großstädten nun mal besser funktionieren als in der Kleinstadt. Es hätte sicherlich auch keinen Sinn, GRAND BUDAPEST HOTEL zum Start in einer Kleinstadt einzusetzen, da das Publikum für diese Art Film nun mal begrenzt ist..
Übrigens ist nicht jede Kleinstadt gleich - ich kenne Kleinstädte, in denen anspruchsvolle Filme besser gehen als Mainstream-Filme und ich kenne Kleinstädte, in denen Action & Horror gut läuft (aber kein SF), dafür aber Animationsfilme meist sehr enttäuschend abschneiden.
Und seit 2001 gibt es in 153 weiteren Städten und Gemeinden keine Kinos mehr (s.a. http://www.insidekino.com/Archiv/ARCHIVNewsFEB14.htm am 13.2.)
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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Dienstag 25. März 2014, 22:59

Hallo Mark ja gebe ich dir recht Stromberg ist nicht das beste Beispiel aber halt aktuel. " Budapest" ist auch gerade ein Film wie z.B. Banklady,Mandela, American, 12 Years, 100 jährige usw. die wir gar nicht im Start habe wollen das sind Filme bei dehnen es gut tut wenn sie sich 3-4 Wochen rumgesprochen haben. Aber es gibt Filme die sind einfach Eksistenswichtig. Sag doch mal dem UCI in Berlin das es erst Hobbit 2 drei Wochen nach dem einsatz von Cine Star einsetzten darf in Berlin. Jeder Standtort ist sehr spezifisch aber glaubst nicht das die Kinobesitzer vor Ort das besser einschätzen kann der am Wochenende von 13.00Uhr bis 2.00Uhr morgens an der Kasse sitzt als ein Disponent der am Freitag um 15.00Uhr nicht mehr erreichbar ist und dir am Montag die Kinobranche erklären will. O.K. Nicht alle gibt auch viele gute aber bei machen denke ich die haben eine abgebrochene Friseurelehre.

Und auf die Frage ob Sie auch schon mal im Kino gearbeiten haben! Langes ääääääääääähhhhhhhhhhhhhhhhhhhh.
Ok auch das könnte mann jetzt auslegen und sagen das ich die Verleih seite nicht kenn und das stimmt. Weiss das die viel aus USA machen müssen was ihnen auch nicht immer schmeckt. aber so ein kleines bisel auf einander zugehen und nicht nur in Baden Baden Champusschlabbern wäre echt mal ein schritt für die nächste Generation

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Mark_G » Dienstag 25. März 2014, 23:05

http://www.insidekino.com/Y/LiebeKB05.htm

Hier zur Erinnerung ein Artikel, den ich vor 9 Jahren geschrieben habe...
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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Backfisch » Dienstag 25. März 2014, 23:23

Hallo Mark freue das unsere Meinung gar nicht so weit entfernt ist. Das könnte ich fast alles Unterschreiben. Preisunterschiede machen manche Kollegen das machen wir nicht und finde ich auch eigentlich als Abzocke wenn man genau darüber nachdenkt. Aber Werbeeinnahmen für die Filme wie du schreibst hatt man halt nur wenn mann die die Filme auch auch. Kein Stromberg hatt man auch nichts von einer Werbefilmbuchung für Strommberg. Aber sonst kann ich das Unterschreiben. Das mit den Startterminen ist schon so als ich Kind jeder ist Weihnachten der King. Und alle haben den besten Film. Nur vergessen Sie immer und in den letzten Jahren sehr verstärkt das sich keine Familie leisten kann 3 oder 4 mal im Monat ins Kino zu gehen. Und mancher Film wäre im februar oder märz besser aufgehoben wo es bis ostern nichts gibt.

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Re: Belieferung von Kinos in Kleinstädten

Beitrag von Mara » Mittwoch 22. Oktober 2014, 23:21

Vielen Dank für diesen Faden und den Link zu dem "antiken" Artikel! Ich hatte ja keine Ahnung, wie pervers das System ist. :shock: Jetzt verstehe ich einiges besser, was auf den ersten Blick total widersinnige Programmentscheidungen von kleinen Kinos betrifft. Die machen ihr Programm gar nicht freiwillig so, als ob sie ein Riesen-Einzugsgebiet hätten, aus dem drei Wochen lang drei Vorstellungen pro Tag von ein und demselben Film ausgelastet sein könnten...

Komischerweise war das in "meinem" Kino vor der Digitalisierung wesentlich besser, aber vielleicht lag es ja daran, dass von den "Großen" keiner mehr die Analog-Kopien wollte und so eine bunte Mischung von Film-"Ausschuss" dort aufschlug. :ponder:

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